
Keith Spooner war 19 Jahre alt, als er die Fußballschuhe an den Nagel hing. Als junger homosexueller Mann habe er sich in dem Sport einfach nicht mehr wohlgefühlt. Ganze fünf Jahre blieb er dem Rasen fern, dann änderte sich etwas für ihn: Im Dezember 2020 fand zum achten mal die „Rainbow Laces”-Kampagne in der Premier League statt. Dabei trugen unzählige Spieler regenbogenfarbene Schnürsenkel, um ein Zeichen der Solidarität mit der LGBTQ+-Community und gegen Diskriminierung zu setzen. Alle zwanzig Mannschaftskapitäne der Liga liefen zusätzlich mit einer Regenbogenbinde auf – darunter auch Jordan Henderson, langjähriger Kapitän des FC Liverpool. Spooner, leidenschaftlicher Fan der Reds, dankte Henderson auf Twitter für seinen Support, woraufhin der Mittelfeldspieler antwortete: „Du gehst niemals allein, Keith. Wenn das Tragen der Rainbow-Laces-Binde auch nur einer Person hilft, ist es bereits ein Fortschritt. Jeder ist beim FC Liverpool willkommen.” Diese Worte gaben Spooner Kraft. Genug, um selbst wieder Fußball spielen zu wollen, wie er damals der BBC verriet. Man kann nur mutmaßen, wie es sich für den Liverpool-Fan nun angefühlt haben muss, als er in der Presse lesen musste, dass ausgerechnet Henderson nun nach Saudi-Arabien wechseln soll, wo homosexuelle Menschen verfolgt und bestraft werden, mitunter sogar mit dem Tod.
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