11FREUNDE am Morgen
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Herrjeh. Was für ein frustiger Auftakt der deutschen Elf ins EM-Turnier. Das 0:1 (0:1) gegen Frankreich in der Münchner Arena spiegelte nicht einmal ansatzweise wider, wieviel abgeklärter und reifer der Weltmeister am gestrigen Abend zu Werke ging und wie hochverdient am Ende der Sieg der Franzosen war. Dabei bestach die Truppe von Didier Deschamps nicht einmal durch übermäßigen Spielwitz. Nach dem frühen Eigentor durch Hummels Schienbein begnügte sie sich stattdessen mit der schnöden Verwaltung des Vorsprungs und erschreckte die deutsche Elf nur hin und wieder noch durch rasante Tempovorstöße, bei denen in unschöner Regelmäßigkeit die deutsche Dreierkette überrannt wurde. Einmal sogar so sehr, dass der bedauernswerte Hummels auf zwanzig Metern Sprintstrecke einundzwanzig abgenommen bekam. Der Routinier rettete die Situation allerdings auch, in dem er zu einer seitlichen Attacke ansetzte, die demnächst sicher im deutschen Grätschenmuseum landet.
Dass die Franzosen am Ende gewannen, lag aber auch an einer deutschen Elf, die nicht einmal schlecht spielte, aber von Beginn an die Franzosen mit untauglichen Mitteln bekämpfte und viel zu selten echte Torgefahr entwickelte. Um sich im dicht gestaffelten Zentrum mit schnellen Pässen bis zum Tor zu kombinieren, war die Mannschaft gestern nicht ballsicher genug. Die unzähligen, eher unmotiviert und aus statischen Situationen in den Strafraum getretenen Flanken waren ebenfalls kein probates Mittel, um die Franzosen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Toni Kroos wollte das zwar alles nicht so sehen und relativierte: „Wir haben relativ viel umgesetzt, was wir wollten. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten nicht weniger Chancen als die Franzosen. Ein unglückliches Tor hat das Spiel entschieden.“ Am Ende hätte der französische Sieg aber noch deutlich höher ausfallen können.
Und so blieb die Erkenntnis, dass die deutsche Elf sich erheblich steigern muss, um das nächste Gruppenspiel gegen die Portugiesen zu bestehen. Sie muss genauer und konsequenter in ihren Aktionen werden, sie muss mehr Entschlossenheit und Konsequenz in Strafraumsituationen an den Tag legen. Und natürlich gewinnen, um noch eine realistische Chance aufs Weiterkommen zu haben.

Lauter, bitte
Männerchor. Man kann von Nationalhymnen halten, was man will, und das Gewese, das insbesondere hierzulande um die Frage des textsicheren Mitsingens gemacht wird, für hochgradig albern halten. Wenn jedoch heute Abend die italienische Elf gegen die Schweiz wieder so enthusiastisch ihre Hymne schmettert, dass sich die eskortierenden Jungs vor ihnen die Ohren zuhalten müssen, hat das höchsten Unterhaltungswert.
Zitat des Tages
„Ein teuflischer Schlussakt sichert Portugal den Sieg zum Start“

Knobelzeit
Rätselfreunde! Heute wieder was Einfaches, nämlich ein unkaputtbarer Mythos, der einer nicht ganz unbekannten Mannschaft vorauseilt, der allerdings in den letzten Jahren ein wenig an Symbolkraft verloren hat. Lösungen an philipp@11freunde.de. PS: Die Lösung von gestern war der „Rekordmeister“, zusammengesetzt aus einem Regionalexpress (RE), einer Kappe aus KORD, der ehemaligen Gattin von Raffael van der Vaart, Silvie MEIS und den englischen PG Tips, also TEA.

Schöne Plätze
Ein nächtlicher Bolzplatz. Unsere Reise zu malerischen Fußballplätzen führt uns heute nach Japan. Tokio ist eine besonders dicht bebaute Metropole. Kein Wunder, dass Architekten jede Gelegenheit nutzen, um den Bewohnern die Gelegenheit zu geben, ein bisschen zu kicken. Wie hier auf dem Dach des „Tokio Department Store“, fotografiert von nahegelegenen Shibuya Excel Hotel.
Die heutigen EM-Partien sind die ersten der zweiten Runde. Finnland-Russland ((15 Uhr), Türkei-Wales (18 Uhr) und, wie oben erwähnt, der mediterrane Klassiker Italien-Schweiz (21 Uhr). So langsam beginnt das Turnier doch ein wenig Spaß zu machen.
Einen guten Mittwoch wünscht euch

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